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3 Sätze, die man als Hundehalter einfach nicht mehr hören kann
Wenn ich so an die ersten Tage mit meinem Wauzer zurückdenke, die ersten kurzen Spaziergänge, die wir gemacht haben, da fällt mir rückblickend eine Sache ganz besonders auf: Die Reaktion der Menschen auf mich (oder ja eigentlich meinen Hund) hat sich total verändert. Denn etwa 90 Prozent aller Menschen, die mir damals mit dem Welpen – und noch gut 50 Prozent heute mit erwachsenem Hund – entgegengekommen sind, haben gleich reagiert: Sie haben mir (oder ja eigentlich meinem Hund) zugelächelt. Einige sind natürlich sofort in Aaahs und Ooohs verfallen, manche haben undefinierbare Entzückungslaute – und teilweise auch -gesten – von sich gegeben und wieder andere haben ihn ohne zu fragen einfach gestreichelt.
Alles in allem ist gerade die erste Zeit mit dem Mini-Wauzer also eine recht positive. Doch es dauert nicht lange, bis der ein oder andere meint, sich mit ganz besonders wichtigen, lustigen oder lebensverändernden Sätzen zu Wort melden zu müssen. Und erstaunlicherweise sind es immer wieder die gleichen Sätze, die man im Laufe eines Hundebesitzer-Lebens so hört und die einem den letzten Nerv rauben.
1. Der tut eh nix!
Ganz klar: Dieser Satz kommt von anderen Hundebesitzern. Und zwar von solchen, deren (meist absolut unerzogene) Hund ohne Leine durch die Gegend rennt und beim ersten Blickkontakt mit meinem angeleinten (!) Kleinen sofort auf uns zugesprintet kommt, sei es zum Schnüffeln, Spielen oder auch Raufen. Während ich also versuche, die Situation mit einer Leine und einem völlig fremden Hund irgendwie unter Kontrolle zu halten (oft noch direkt neben einer Straße oder in Gegenwart von vielleicht weniger hundefreundlichen Menschen), schallt vom anderen Hundebesitzer ein relaxtes „Der tut eh nix!“ herüber, meist gefolgt von völlig unpassenden Bemerkungen, dass der arme Hund ja keine Leine brauche, er sonst immer zurückkommen würde und das Haare-Aufstellen-und-Knurren ja nur eine Aufforderung zum Spielen sei. Schön. Meiner tut aber vielleicht was. Oder hat Angst. Oder ich trainiere gerade mit ihm. Oder ich habe ihn aus irgendeinem anderen Grund an der Leine. Also bitte, liebe Hundebesitzer: Nehmt auch ein bisschen Rücksicht auf andere und lasst euren Hund nicht alles machen, was er sich grade einbildet!
2. Das ist aber schon viel Arbeit, oder?
Ja. Einfach ja. Natürlich ist ein Hund viel Arbeit. Ist ja nicht so, als ob er sein Futter selbst jagen und sich den ganzen Tag einfach selbst beschäftigen würde (auch wenn er könnte). Tatsächlich ist ein Hund – gerade im Welpenalter – eine sehr zeitintensive Angelegenheit: Mehrmals täglich spazieren gehen, trainieren und erziehen, füttern, spielen, kuscheln und was man sonst noch gerne mit der kleinen Fellkugel tut. Also bitte, liebe Nicht-Hundebesitzer, fragt uns sowas doch nicht! Wir fragen euch ja auch nicht, ob euer Leben so ganz ohne Hund nicht zeitweise ein wenig einsam ist, vielleicht sogar traurig. Ob ihr nicht auch gerne täglich Bewegung an der frischen Luft machen würdet (und glaubt mir, man findet die Zeit, auch wenn man es zuerst nicht für möglich hält!). Oder ob eure Katze zu Hause nicht ein sehr undankbarer und mitunter frustrierender Zeitgenosse ist.
3. Also ich würde ja nie…
Es gibt so viele Arten, wie dieser Satz enden kann. Mit …meinen Hund auf die Couch lassen. Oder mit …meinem Hund nur Trockenfutter geben. Oder auch mit …bei Regen spazieren gehen. Ich würde schon. Deshalb mach ich es ja. Und auf – mitunter sogar unqualifizierte – Kommentare kann ich dabei gerne verzichten. Ein Nicht-Hundebesitzer kann gar nicht verstehen, welche Art von Beziehung wir verrückten Hundemamas und -papas zu unseren Vierbeinern haben. Und da auch jeder Mensch und jeder Hund anders ist, ist auch jedes Verhältnis von Mensch zu Hund unterschiedlich – diese Art fieser Seitenhieb ist also mehr als unpassend. Leben und leben lassen heißt hier die Devise!
Trotz allem muss ich sagen: Im Großen und Ganzen sind die Reaktionen von der Außenwelt auf meinen Hund aber durchwegs positiv. Und obwohl diese Art Sätze natürlich hin und wieder nerven, so gewöhnt man sich natürlich daran. Und macht sich vielleicht sogar einen Spaß daraus.