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Mein kleines Labradil: Warum sein Spielzeug für meinen Hund das Größte ist
Hundespielzeug ist so eine Sache: Was wir Menschen als besonders süß und toll empfinden, lässt der Hund oft links liegen. Das beste Spielzeug für den Hund mag uns dafür oft seltsam (und mitunter auch mal eklig) erscheinen. So wie bei Merlin und seinem Krokodil – eine Hassliebe.
Eines Tages fuhr ich wieder mal nach der Arbeit zu Fressnapf, um für meinen kleinen Rabauken Futter zu kaufen. Und wie so oft konnte ich dabei einfach nicht an zwei ganz bestimmten Regalen vorbeigehen, ohne mich genauer umzusehen: das mit den Leinen und das mit dem Spielzeug. Beide Regale üben irgendwie eine fast magische Anziehungskraft auf mich aus. Beim Leinen-Regal gehe ich aber meistens einfach unverrichteter Tat wieder weiter, weil mir kein Halsband schön und keine Leine praktisch genug ist, um das bestehende Set zu ersetzen (damit wird er wahrscheinlich auch noch rumlaufen, wenn er uralt und die Leine zerfetzt ist). So begnüge ich mich also mit dem Spielzeug-Regal.
Spielzeug für Hunde – eine unendliche Geschichte
Die Auswahl ist hier schier grenzenlos: Es gibt Gummi-Zeugs, Hartplastik-Zeugs, Stoff-Zeugs und Holz-Zeugs. Wie also trifft man hier die richtige Auswahl? Aus Erfahrung. Denn schon als unser Wuff ein Welpe war, haben wir Unmengen an Hundespielzeug gekauft und erkannt: Nicht alles ist für Merlin geeignet. Holz-Zeugs ist zum Beispiel ideal zum Kauen, weshalb es schon nach kürzester Zeit ziemlich eklig aussieht. Hartplastik-Zeugs kaufe ich einfach deshalb nicht, weil es mir einfach widerstrebt, Plastik zu kaufen, auf dem er ebenfalls kauen und sich vielleicht sogar verletzen wird. Gummi-Zeugs hat eigentlich die längste Lebensdauer, weil es quasi unkaputtbar ist. Und Stoff-Zeugs wird gefühlt innerhalb von Sekundenbruchteilen aufgetrennt und/oder gefressen.
Dabei ist das Stoff-Zeugs doch das hübsche Zeugs (für mich zumindest). Deshalb versuche ich immer mal wieder, ein hübsches Plüschtier als Spielzeug für den Hund zu kaufen – mit mehr oder weniger (eher weniger) Erfolg.
Das perfekte Plüschtier für den Hund
Wichtig ist: Plüschtier für den Mensch ist nicht gleich Plüschtier für den Hund. Dabei geht es weder um eine Altersempfehlung, noch um sogenannten Funktionsplüsch, sondern ganz einfach um die Sicherheit des Hundes. Anders als „Menschen-Plüschtiere“ dürfen „Hunde-Plüschtiere“ nämlich weder über aufgenähte Knopfaugen noch Markerl (werden auch abgekaut und gefressen) verfügen. Außerdem empfiehlt es sich aus offensichtlichen Gründen, kein Plüschtier mit Quietschfunktion zu kaufen. In meinem speziellen Fall kommt noch dazu, dass das Tier schon recht robust sein muss, um überhaupt länger als ein paar Stunden bei meinem im-Spiel-beiß-fixierten Wuffi zu überleben.
An besagten Tag bei Fressnapf ging ich also wie eine leicht Geistesgestörte von einem hübschen Plüschtier zum nächsten und führte meinen persönlichen Merlin-Test durch:
1. Fest drücken
Wenn es quietscht oder sich ganz leicht zusammendrücken lässt, scheidet es aus. Tun mir beim Drücken schon fast die Finger weh, ist es genau richtig.
2. Herumdrehen
Hat es Knopfaugen, Markerl oder andere kleine angenähte Teile, die leicht abkaubar sind (kleine Füßchen oder dünne Ohren), scheidet es auch aus. Am besten ist ein sehr kompaktes Tier ohne viel Schnickschnack.
3. Daran ziehen
Da Merlin mit seinen Kuscheltieren gar nicht kuschelt, sondern eher Zerrspiele damit spielt, müssen die Nähte einer kleinen Zerreißprobe meinerseits (die natürlich nicht einmal annähernd mit Merlins vergleichbar ist) standhalten.
Nach erfolgreichem Test blieb mir genau ein Kuscheltier für Merlin übrig, das ich auch fix mit nach Hause genommen habe: ein Krokodil. Wie passend, wenn man bedenkt, dass ich meinen Wauz aufgrund seiner Beißwut beim Spielen gerne als mein „Labradil“ bezeichne.
Liebe auf den ersten Biss
Kaum zu Hause habe ich Merlin seinen neuen Gefährten vor die Nase gehalten – wie immer in der Hoffnung, er würde ihn nehmen, auf seine Decke tragen und dann herzallerliebst mit ihm kuscheln. Und wie immer wurde meine Hoffnung natürlich zunichte gemacht: Denn er nahm ihn, trug ihn einen Meter von mir weg und begann, ihn demonstrativ knurrend zu schütteln und durch die Gegend zu werfen.
Naja, immerhin ist das Labradil-Krokodil-Gespann seit einigen Monaten unzertrennlich (auch wenn das Krokodil schon einige Schrammen davongetragen hat).