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Hunde die Leben retten – Diabetikerwarnhunde
Vielleicht hat man schon einmal davon gehört, vielleicht aber auch nicht: Es gibt speziell ausgebildete Assistenzhunde die, Typ 1 Diabetikern im Alltag dabei helfen, ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Diese Wuffis können mit ihren feinen Sinnen erspüren, wenn die Blutzuckerwerte des Menschen drohen, zu hoch zu steigen bzw. zu niedrig abzusinken. Eine wirklich erstaunliche Fähigkeit! Deshalb wollten wir darüber mehr erfahren und haben euch die wichtigsten Informationen und wissenswertesten Fakten zusammengetragen.
Ein angeborenes Talent
Nicht jeder Vierbeiner hat das Zeug zum Diabetikerwarnhund. Die Fähigkeit, zu spüren und zu warnen, wenn der Blutzuckerspiegel auf ein gefährliches Level zusteuert, kann nicht erlernt werden. Junge Hunde müssen mit solch einer Sensibilität geboren werden. Nicht viele Wuffels besitzen diese erstaunliche Fähigkeit – doch wenn sie es tun, dann äußert sich diese bereits im Welpenalter. Angefangen im Alter von drei Wochen können manche Hunde ganz ohne Training eine Unter- oder Überzuckerung erschnüffeln, noch bevor sie eintritt. Dieses angeborene Talent ist die Voraussetzung, um einen pelzigen Vierbeiner zu einem Diabetikerwarnhund auszubilden lassen.
Doch auch die Rasse spielt hier durchaus eine Rolle. So sind Hunderassen wie z. B. Schäferhunde oder Labradore mit einem besonders ausgeprägten Riechsinn mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Diabetikerwarnhund geeignet. Kurznasige Hunde wie die Bulldogge und der Mops hingegen kommen eher nicht in Frage, da der Geruchssinn hier weniger sensibel ist.
Ausbildung für echte Hundehelden
Diabetikerwarnhunde müssen nicht nur auf ein Kommando reagieren, sondern vielmehr von sich aus aufmerksam sein und selbst agieren, sobald der Zuckerwert auf ein gefährliches Niveau zusteuert. Ein durchwegs komplexes Unterfangen, denn der Hund muss selbstständig Warnen wollen. Hier sind verschiedene Faktoren entscheidend – die richtige Ausbildung, die angeborene Fähigkeit, der Wille und die Bindung und die Reaktion des Herrchens bzw. Frauchens.
Diabetikerwarnhunde werden mindestens 18 Monate lang ausgebildet – ein Unterfahren das sowohl zeit- als auch kostenaufwendig ist. Was das kaufen betrifft: Ein ausgebildeter Assistenzhund kostet zwischen € 25.000,- und € 30.000,-. Eine Selbstausbildung und Prüfung gemeinsam mit einem Hundetrainer ist mit um die € 3.000,- deutlich günstiger, dafür aber mit viel Zeit und Arbeit verbunden.
Die talentierten Vierbeiner lernen dabei, ihren Menschen immer gleich zu warnen, noch bevor der Blutzuckerwert die Hyperglykämie (Überzuckerung) oder Hypoglykämie (Unterzuckerung) erreicht. Der erste Ansprechpartner für solch eine Ausbildung ist das Österreichische bzw. das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum.
Einige Voraussetzungen werden natürlich auch an den Menschen gestellt, der mit dem Diabetikerwarnhund arbeiten wird. So kann nur bei Diabetes Typ 1 ein Assistenzhund zum Einsatz kommen und auch nur, wenn man bereit ist, jedes Mal Blutzucker zu messen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen, sobald man gewarnt wird. Zwischen Mensch und Tier wird hier eine besonders enge Beziehung eingegangen und man lebt jeden Tag 24 Stunden durchgehend miteinander.
Eine wertvolle Hund-Mensch-Bindung
Diabetikerwarnhunde kosten viel Zeit, Geld und Arbeit – doch sie geben ihren Besitzern umso mehr zurück: Lebensqualität, Sicherheit und einen Freund für’s Leben. Wir sind immer wieder beeindruckt, wie sehr die wuscheligen Vierbeiner unser Leben erleichtern und verbessern!