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Ab in den Süden! Alles zum Thema Urlaub mit dem Hund
Ob nur übers Wochenende oder für mehrere Nächte, ob Hotel, Ferienhaus oder Apartment: der Urlaub ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Obwohl manche Hundebesitzer der Meinung sind, dass eine Urlaubsreise für den Hund eher beschwerlich als ein Vergnügen ist und ihn für diese Zeit lieber bei einem Hundesitter oder in einer Hundepension lassen, möchten viele auf die Gesellschaft des geliebten Wuffis auch im Urlaub nicht verzichten. Damit beim Reisen mit dem Hund nichts schiefgeht und eure Fellnase zum waschechten Urlaubshund wird, haben wir euch zusammengefasst, was man alles beachten sollte.
Wo geht es hin?
Für die Reise mit dem Hund ist es eher ratsam, keine Fernreisen in exotische Länder zu planen. Erstens ist eine lange Flugreise mehr als beschwerlich für unsere Vierbeiner und zweitens sind dafür – genauso wie für uns Menschen – viele Impfungen erforderlich. Daher bietet es sich an, eher ein Reiseziel zu wählen, für das man kürzere Anfahrtszeiten und weniger Vorbereitungen benötigt. In unserem Falle kommen hier Deutschland (vor allem Ostsee, Nordsee, die Ardennen), Kroatien, Italien, Slowenien etc. als angrenzende Urlaubsländer in Frage. Wer die Fahrt möglichst kurz halten will, findet aber mittlerweile auch schon unzählige Angebote für Urlaub mit Hund in Österreich. Viele Tourismusregionen – besonders in Salzburg und Kärnten – haben sich an die steigende Nachfrage angepasst und bieten eine große Anzahl an hundefreundlichen Unterkünften an.
Über Einreisebestimmungen informieren
Bevor man gemeinsam mit seinem Wuffi eine Reise antritt, sollte man sich immer über die Einreisebestimmungen im Zielland schlaumachen. Denn, egal ob inner- oder außerhalb der EU, überall gelten andere Gesetze. In der EU sind ein Chip, eine gültige Tollwutimpfung sowie eine Eintragung derselben in den Heimtierausweis Pflicht. In diesem Ausweis (den man beim Tierarzt erhält) sind zusätzlich noch die Mikrochip-Nummer, die Daten des Besitzers und alle weiteren Impfungen vermerkt. In Italien muss der Hund zusätzlich zu diesen allgemeingültigen Bestimmungen, mindestens drei Monate alt sein, Leine sowie Maulkorb müssen immer mitgeführt werden. Wie ihr euren Wuffi schon im Vorhinein an einen Maulkorb gewöhnt, erfahrt ihr in diesem Artikel. Sich genau über die Einreisebestimmungen zu informieren, lohnt sich, bei Nichteinhaltung drohen nämlich empfindliche Strafen.
Ich packe meinen Koffer…
Aber nicht nur den eigenen, sondern als Hundebesitzer ist man auch für den Koffer des Hundes verantwortlich. Darum sollte man schauen, dass man alles mit dabeihat, was er im Urlaub braucht. Da die neue Umgebung für ihn ungewohnt ist, ist es ratsam, Dinge einzupacken, die dem Wuffi vertraut sind, wie zum Beispiel Fressnapf, Lieblingsspielzeug, Hundedecke oder Ähnliches. Außerdem zu beachten ist, dass man genug Futter für den Vierbeiner einpackt. Denn nicht bei jedem Reiseziel ist es selbstverständlich, dass es das geeignete Futter zu kaufen gibt, denn eine Zwangs-Ernährungsumstellung und somit noch mehr Ungewohntes sollte man vermeiden.
See oder Meer, das ist hier die Frage
Wenn man sich für Ferien am See entscheidet, muss man natürlich beachten, dass nicht überall Hunde erlaubt sind. In Österreich werden 74 der größeren Seen von den Bundesforsten betreut (z. B. der Traunsee oder der Millstätter See). Generell ist das Baden für Hunde in öffentlichen Gewässern in Österreich nicht verboten, viele Abschnitte an unseren Seen sind jedoch verpachtet oder in Privatbesitz, da gelten dann – genauso wie für Menschen – andere Regeln, so wie etwa das Bäderhygienegesetz oder Leinenpflicht. Einfacher gestaltet sich die Lage an Bächen und Flüssen, da gibt es fast keine Bestimmungen.
Seien wir ehrlich – wer ist denn nicht gerne an der Küste? Wenn man mit seinem Hund ans Meer fährt, muss man noch andere Dinge bedenken, als dass er an einem Abschnitt der Bucht vielleicht nicht ins Wasser darf. Trinkt ein Hund zu viel Salzwasser, kann es zu Erbrechen und Durchfall kommen. Die meisten Hunde merken zwar recht schnell, dass das Wasser nicht so gut schmeckt, aber beim Apportieren und Spielen kann es doch passieren, dass sie recht große Mengen an Salzwasser verschlucken. Daher sollte man da aufpassen und vor, nach und während des Strandbesuchs genügend Trinkwasser zur Verfügung stellen. Auf dem Fell ist Salzwasser an sich für Hunde nicht unangenehm, nur bei Hautreizungen oder Sonnenbrand kann es für euren Vierbeiner unangenehm werden. Wir würden aber trotzdem empfehlen, zumindest die Pfoten am Abend mit klarem Wasser abzuspülen und so von Salz und Sand zu befreien.
Gefahren im Urlaub
Vor allem in südlicheren Ländern sollte man darauf achten, dass Hunde vor großer (vor allem Mittags-) Hitze geschützt sind. Welche Maßnahmen man ergreifen kann, um seinem Hund den Sommer möglichst angenehm zu machen und ihn vor einem Hitzschlag zu bewahren, zeigen wir euch in diesem Artikel. Aber nicht nur die Hitze kann dem Wuffi gefährlich werden, auch die in südlichen Ländern durch die Schmetterlingsmücke übertragbare Krankheit „Canine Leishmaniose“, die einen sehr schweren Verlauf bis zum Tod haben kann, birgt Gefahren. Die Inkubationszeit beträgt drei bis 18 Monate. Zu den Symptomen gehören Haarausfall, brüchige Krallen, Hautentzündungen, Gewichtsverlust und Durchfall, im schlimmsten Fall treten schwere Nierenschäden und Blutarmut auf. Um die Ansteckung mit Leishmaniose zu vermeiden, ist es ratsam, dem Hund ein Schutzhalsband umzulegen (gibt es zum Beispiel von Scalibor), denn dieses bietet auch gleichzeitig Schutz gegen Zecken, Sandfliegen und Herzwurmmücken. Es entfaltet seine optimale Wirkung nach etwa 2 Wochen und ist 5-6 Monate haltbar.
Abgesehen von einem Halsband darf auch eine Reiseapotheke für den Wuffi nicht im Gepäck fehlen. Darin enthalten sein sollten eine Zeckenzange, Verbandsmaterial, ein Fieberthermometer, Medikamente gegen Reiseübelkeit, Ohrentropfen, Augentropfen, Wundsalbe und evtl. ein Beruhigungsmittel. Genauer dazu beraten, was euer Hund als Reiseapotheke braucht, kann euch außerdem der Tierarzt.
Eine Autofahrt, die ist lustig,…
Bei den von uns vorgeschlagenen Reisezielen bietet es sich selbstverständlich an, mit dem Auto anzureisen. Von der Reisezeit her am angenehmsten für Hunde sind natürlich Frühling und Herbst. Wer sich jedoch für einen Sommerurlaub entscheidet, muss dafür sorgen, dass der Hund genug Wasser bekommt und regelmäßige Pausen eingelegt werden. Ein Tipp ist auch, die Fahrt in die Nacht zu verlegen, denn da ist es weniger heiß und man ist vielleicht auch schneller, weil weniger Verkehr herrscht. Und Regel Nummer 1, egal bei welcher Strecke: lasst euren Hund nie im Sommer allein im Auto!!!
Wichtig ist bei Autofahrten auch, euren Hund richtig zu sichern, damit im Falle eines Unfalls weder ihm noch euch etwas passiert. Laut einem ÖAMTC-Crashtest entwickelt ein ca. 20 kg schwerer Hund, der bei einem Frontalzusammenstoß mit 50 km/h nach vorne geschleudert wird, eine Aufschlagswucht von 500 Kilogramm. So kann ein ungesicherter Hund auch bei einer so niedrigen Geschwindigkeit in Lebensgefahr geraten und selbst zur Gefahr für die vorne sitzenden Menschen werden. Darum empfehlen wir eine Hundebox, da sie für alle Beteiligten die sicherste Transportmethode ist. Sie eignet sich nicht nur für lange Fahrten in den Urlaub, sondern auch für kurze Strecken in der Stadt.
Man muss allerdings ein bisschen Zeit einplanen, um den Hund an die Box zu gewöhnen. Je nach Charakter des Hundes ist das manchmal sehr schnell erledigt: einfach ein paar Leckerli reinlegen, schon hat der Hund sich damit angefreundet und springt künftig statt in den Kofferraum in die Box. Bei manchen Vierbeinern muss man jedoch etwas mehr Aufwand betreiben. Wichtig ist, dass man als Hundehalter selbst eine positive Haltung zu der Box hat, da sich die Ausstrahlung auf den Hund überträgt. Zur besseren Eingewöhnung kann man die neue Box einige Tage in die Wohnung stellen. Man kann auch die Hundedecke in die Box legen, da sie schon einen vertrauten Geruch hat und der Hund sich dann gleich wohler fühlt. Je nachdem, ob der Hund eher verspielt oder verfressen ist, kann man mit Leckerlis oder Spielzeug arbeiten, das man erst am Eingang zur Box, dann in der Mitte und dann ganz hinten hinlegt, damit der Hund schrittweise weiter in die Box geht. Klappt das schon gut, kann man damit beginnen, die Tür der Box zu schließen, aber anfangs immer nur kurz, und währenddessen sollte der Hund abgelenkt werden. Das Öffnen sollte ganz selbstverständlich passieren, denn je unaufgeregter man selbst ist, desto unaufgeregter ist auch der Hund. Diese Vorarbeit garantiert auch dem Wauzi einen stressfreien Aufenthalt in der Box. Außerdem sollte man noch beachten, dass der erste Ausflug mit der neuen Box nicht unbedingt zum Tierarzt führt, sondern ein positives Erlebnis für den Hund darstellt, damit er die Box mit etwas Schönem verknüpfen kann. Wichtig ist noch, das Verlassen der Box, wie auch das Aussteigen aus dem Kofferraum zu üben, denn beides sollte nur auf Kommando passieren, um den Hund nicht zum Beispiel durch vorbeifahrende Autos zu gefährden.
Generell kann man sagen, dass es natürlich speziell auf Hunde ausgerichtete Hotels gibt, diese jedoch manchmal überteuert sind. Für Urlaub mit dem Hund bieten sich daher auch Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Campingplätze an (auch hier bitte vor dem Buchen abklären, ob Hunde erwünscht sind!). Außerdem sollten alle Urlauber darauf achten, dass es für die Fellnase auch eine gute Beschäftigung während der Urlaubstage gibt – wie auch im Alltag will sich der Wuffi natürlich viel bewegen, mit baden oder wandern lässt sich sicher eine gute Möglichkeit finden. Außerhalb der Saison ist es meistens einfacher, denn dann ist auch an Touristen-Hotspots viel weniger los.
Wir wünschen euch einen schönen Urlaub!