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4 Wege, das Medikament in den Hund zu bekommen
Schon mal versucht, von einem Turm dieser runden Mini-Magneten einen einzelnen herunterzubekommen? Ja? In etwa so fühlt es sich an, einem Hund ein Medikament zu geben. Soll heißen: Es ist eine unmöglich scheinende Aufgabe. Denn die Tablette, Kapsel oder was auch immer kann noch so klein sein, noch so geschmacklos (oder sogar nach Hundefutter schmeckend), der Vierbeiner will und wird sie einfach nicht runterschlucken.
Aber wie merken die das eigentlich? Ich meine, da raschelt man gaaaaanz unauffällig mit einer völlig neuen Verpackung und preist den Inhalt derselben gleich noch unauffälliger an („Schau mal, was ich da habe! Das ist ganz was Feines! Gleich gibt‘s was Gutes!“). Doch wenn man das Medikament dann motiviert und überschwänglich verfüttern will, spuckt der pelzige Frechdachs es einfach wieder aus. Hmpf.
Aber selbst, wenn man das Ganze wirklich unauffällig angeht, stellt die Medikamentengabe eigentlich immer eine recht große Herausforderung dar. Und das sage ich als Labbi-Besitzerin, deren kleiner Sir den Inhalt seiner Futterschüssel sonst im Bruchteil einer Sekunde inhaliert und selbst vor Köstlichkeiten wie Katzensch*** nicht zurückschreckt.
Ja, aber wie bekommt man das Teil nun in den Hund?
1. Als Leckerli verfüttern
Siehe zwei Absätze weiter oben – hat bei mir schon mal nicht geklappt. Auch nicht, als ich einfach eines von vielen Leckerlis durch die Tablette ersetzt und im Zuge eines Trainings nach und nach verfüttert habe. Denn was mein Samtmäulchen erst gierig aus meiner Hand genommen hat, landete wenig später neben mir auf dem Boden. (Der Gesichtsausdruck des Hundes ist dabei übrigens kaum zu übertreffen: ein Auge konzentriert geschlossen, die Lefzen wie bei einem Grinsen nach oben gezogen, während die Zunge unkontrolliert und mit lautem Schmatzen versucht, den Fremdkörper wieder aus dem Maul zu befördern.)
Fazit: Keine wirksame Methode für jene Hunde, die sich zumindest noch ein bisschen um Geschmack und Konsistenz ihres Leckerlis kümmern.
2. Geschickt verstecken
Ähnlich wie bei Variante 1 versucht man auch hier, das Medikament einfach unauffällig und ohne viel Aufhebens in den Hund zu bekommen. Normale Leckerli tauscht man hier allerdings mit Spezialitäten, in Merlins Fall Käse oder Fettränder von zum Beispiel Schinken. Die Tablette wird einfach in besagte Spezialitäten gewickelt und dann ganz schnell verfüttert, damit Samtmäulchen auch ja nichts merkt. Also ein Blatt Käse ohne Tablette, dann eines mit und dann wieder schnell eines ohne hinterhergestopft. Hat funktioniert. Einmal. Da hat Merlin wohl während des Schluckens bemerkt, dass da etwas nicht ganz in Ordnung ist. Ab dann wurde besser gekaut und siehe da – auch wieder gespuckt.
Fazit: Sehr gut als Überraschungs-„Angriff“ nutzbar, nicht aber bei besonders misstrauischen Feinschmeckern und dauerhafter Medikamentengabe im Krankheitsfall.
3. Pulversieren/Verflüssigen
Das klingt jetzt nur halb so cool wie es wirklich ist: Manche Medikamente kann man nämlich auch einfach zu Pulver zerstoßen oder in Wasser auflösen. (Bitte unbedingt vorab mit dem Tierarzt oder Apotheker klären, ob das mit besagtem Medikament möglich ist!) Das mischt man dann einfach ins Futter oder – im Flüssigkeitsfall – träufelt man es dem Hund mit einer Pipette direkt ins Maul. So bleibt das Medikament fast unbemerkt und Hund schluckt es ohne Murren runter.
Fazit: Eine sehr wirksame Methode, wenn das Medikament keinen zu starken Eigengeruch oder -geschmack hat oder wenn der Hund schon sehr hungrig ist.
4. Die letzte Chance
Ganz besondere Gourmets – in seltenen Fällen sogar mein kleiner Staubsauger – bemerken jede noch so kleine Veränderung bei ihrem Futter und ihren Leckerlis – da helfen Tricks eigentlich nicht mehr. Daher bleibt eigentlich nur noch eine letzte Variante: Hundemaul öffnen, Tablette recht weit nach hinten legen und Hundekopf nach oben halten. So kann der Vierbeiner gar nicht anders, als irgendwann zu schlucken. Das klingt zwar recht gemein – wenn es um wichtige Medikamente geht, muss man aber manchmal auch zu drastischen Mitteln greifen.
Fazit: Immer geeignet als letzter Ausweg, wenn die Tablette nun mal einfach in den Hund MUSS, der aber einfach nicht WILL.
Um nun noch einmal auf die Magneten zurückzukommen: Wenn man einen einzelnen langsam seitlich wegzieht, statt nach oben, dann klappt das auch. Und so ist es auch mit dem Hund und dem Medikament – es gibt viele Möglichkeiten (ganz sicher noch viele mehr als ich hier beschrieben habe), und irgendwann findet man dann auch die richtige für sich und seinen Vierbeiner.
Welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht? Schreibt es uns in den Kommentaren!