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Hundefutter selbst kochen – was du schon immer wissen wolltest
In unserem Artikel über Ernährungsmöglichkeiten haben wir bereits vorgestellt, dass es viele Varianten gibt, seinen Hund zu ernähren. Nun beschäftigen wir uns ein bisschen intensiver mit der Möglichkeit, selbst für seinen Vierbeiner zu kochen, und verraten euch ein paar Tipps und Tricks.
Selberkochen als willkommene Alternative zum Fertigfutter
Immer mehr Hundebesitzer steigen auf selbstgekochtes Hundefutter um. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu gekauftem Fertigfutter weiß man ganz genau, was drinnen steckt, und welche Zusatzstoffe (nicht) verwendet wurden. Die Kundeninformationen, die Hundefutterhersteller den Kunden zur Verfügung stellen, sind nämlich mitunter verwirrend oder unvollständig.
Das Selberkochen eignet sich besonders für Hunde mit Nierenerkrankungen, Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen. Außerdem kann man bei Allergikerhunden mithilfe einer Ausschlussdiät herausfinden, auf welche Inhaltsstoffe sie allergisch reagieren. Da man selbst bestimmt, was in den Hundenapf kommt, ist das Selberkochen speziell bei übergewichtigen Hunden eine gute Alternative.
Aber auch für Hunde ohne Beeinträchtigungen ist Selbstgekochtes eine tolle Option: Es bietet eine gewisse Abwechslung in der Futterschüssel und dass man sich eigens für den Vierbeiner in die Küche stellt, schafft ein Verbindungsgefühl.
Ohne Basics kein Menü
Allerdings kommt es beim Selberkochen nicht in erster Linie darauf an, dass es dem vierbeinigen Liebling schmeckt. Manche Hundebesitzer glauben, dass man die Ernährung eines Wolfes auf die eines Hundes übertragen kann. Dem ist jedoch nicht so, da der Hund domestiziert wurde und so zum Beispiel im Gegensatz zum Wolf Kohlenhydrate aufspalten kann. Daher muss man sich als Hundebesitzer im Vorfeld gut informieren, was eine sinnvolle Zusammensetzung für die Mahlzeit ausmacht, damit der Hund alle wichtigen Nährstoffe bekommt.
Auch die richtige Ration spielt hier eine Rolle: Auf Dauer führt eine falsche Ernährung zu Mangelerscheinungen, die jedoch manchmal erst nach Jahren zu Tage treten, da der Körper eines Hundes Mängel lange kompensieren kann. Auch schwerwiegende Erkrankungen wie eine Skeletterweichung können die Folge von andauernder falscher Ernährung sein. Ein weiterer Faktor, den man beachten sollte, ist die Hygiene bei der Zubereitung, da eine Infektion durch Keime verheerende Folgen haben kann.
Welche Lebensmittel dürfen in den Napf?
Bei der Kreativität sind dem Koch keine Grenzen gesetzt: Von alltäglichen Gerichten über Desserts, Smoothies, Leckerlis und Festtagsmahlzeiten ist alles dabei. Allerdings muss man bei den Zutaten ein bisschen aufpassen, da Hunde nicht alle Lebensmittel gleich gut vertragen. Was darf man seinem Hund also füttern? Hier ein paar Nahrungsmittel, die sich für Hunde eignen:
- Fleisch: In den meisten Ernährungskonzepten für Hunde stellt Fleisch den Hauptbestandteil dar. Geflügel (Hühnchen, Pute), Rind, Schwein (nur vollkommen durchgegart), Schaf, Pferd und nahezu alle anderen Fleischsorten eignen sich gut für Hunde. Das Fleisch kann gekocht oder gebraten werden, rohes Fleisch wird eher beim BARFen (Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung) eingesetzt. Auch Innereien wie Hühnerherzen, Leber oder Niere sind für Hunde gut geeignet, da sie reich an Vitaminen und Spurenelementen sind, allerdings sollte man sie nicht öfter als einmal wöchentlich verfüttern. Knochen sollten bei Hunden ebenfalls auf dem Speiseplan stehen, allerdings ist hier Vorsicht geboten: Knochen dürfen nie gekocht verfüttert werden, und Hühnerknochen sind tabu, da diese splittern und den Vierbeiner verletzen können. Als Alternative bietet sich Knochenmehl an, da dies die Nährstoffe Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium und Zink enthält und einfach zu dosieren ist.
- Eier: Sie enthalten viel Protein und fettlösliche Vitamine und stellen eine gute Ergänzung in der Hundeernährung dar.
- Fisch: Auch wenn man Fisch vielleicht eher mit Katzenfutter in Verbindung bringt, ist er (grätenfrei) auch eine tolle Quelle für tierische Eiweiße und gesunde Fettsäuren für Hunde. Die meisten gängigen Fischsorten (Thunfisch, Lachs etc.) eignen sich gegart für Hunde.
- Wie für den Menschen sind Obst und Gemüse auch für Hunde wichtige Ballaststofflieferanten. Am leichtesten verträglich sind sie geraspelt oder püriert, auch Hülsenfrüchte eignen sich gut.
- Entgegen der Überzeugung vieler Hundehalter ist Getreide ebenfalls ein sinnvoller Bestandteil der Hundeernährung. Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Reis oder Mais enthalten wichtige Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
- Manches Herrchen oder Frauchen verzichtet ganz auf Fleisch und zieht eine vegetarische oder vegane Ernährung vor. Dabei muss man dann allerdings aufpassen, dass der Vierbeiner alle nötigen Nährstoffe bekommt.
Es gibt allerdings auch Nahrungsmittel, die für Hunde eher weniger geeignet sind:
- Aufpassen sollte man jedoch bei Milchprodukten, da die meisten Hunde keine Laktose vertragen. Welche anderen Lebensmittel für Hunde nicht geeignet sind, und einige weitere Ernährungstipps erfahrt ihr in unserem Artikel über Hundeernährung.
- Eher vorsichtig sollte man bei der Verwendung von Kräutern sein. Im Zweifelsfalle ist hier weniger mehr. Das gleiche gilt auch für Salz, das der Hund zwar braucht, aber nicht im Übermaß. Auf Zucker kann man jedoch ganz verzichten.
Rezepttipps
Als kleine Anregung haben wir für euch drei Rezepte gesammelt. Vielleicht überkommt euch ja die Lust, etwas auszuprobieren!
Hühnerbrust und Reis für mittelmäßig aktive Hunde
Zutaten:
- 250 g Hühnerbrust
- 200 g Vollkornreis (gekocht)
- 1 Karotte
- 1 Zucchini (Vorsicht: vor dem Verkochen kosten, ob er nicht bitter ist, da Zucchini- und Kürbisgewächse gefährliche Cucurbitacine enthalten können)
- 2 EL Olivenöl
- 5 g Knochenmehl
Zubereitung:
Den Reis kochen, Hühnerbrust in Streifen schneiden und in Öl anbraten. Karotten und Zucchini klein schneiden und mitbraten. Alles vermengen und Knochenmehl untermischen.
Lunge und Reis für sehr aktive Hunde
Zutaten:
- 250 g Rinderlunge
- 125 g Rundkornreis
- 1 Karotte
- 1 entkernter Apfel
- 1 Esslöffel Olivenöl
Zubereitung:
Die Lunge in mundgerechte Stücke schneiden und das Fleisch zusammen mit dem Reis in 250 ml Wasser für etwa 20 Minuten kochen. Die Karotte und den Apfel mit einem Pürierstab zerkleinern und einen Esslöffel Olivenöl hinzugeben. Alle Zutaten miteinander vermengen und das Gericht auskühlen lassen.
Selbstgemachte Hundekekse – Trockenfutter einmal anders
Zutaten:
- 300 g Roggenmehl
- 50 g Haferflocken
- 50 g Leinsamen
- 200 g Karotten
- 2 Eier
- etwas Wasser
- dazu empfohlen: Canina Barfer´s Vest n.A.d.H.
Zubereitung:
- Karotten gut waschen, schälen, in Scheiben schneiden und in einen Topf mit Wasser geben.
- Wasser zum Kochen bringen und ca. 5–7 Minuten gut durchgaren.
- Das überschüssige Wasser abgießen und die Karotten mit einem Pürierstab zu einem Brei verarbeiten.
- Den Brei und die anderen Zutaten in eine Schüssel geben, Eier aufschlagen, in mehreren Schritten etwas Wasser dazugeben (insgesamt ca. 100–150 ml) und einen homogenen Teig formen.
- Den Teig ausrollen und anschließend mit der Hand ca. 1–3 Zentimeter große Taler (je nach Hundegröße) formen.
- Die geformten Taler auf ein Backblech legen und ca. 30–45 min. bei 200 °C auf der mittleren Schiene backen.
- Nach dem Backen die Taler gut auskühlen lassen.
Quelle: https://www.fressnapf.de/ratgeber/hund/beitrag/hundefutter-selber-kochen
Fazit
Wer für seinen Hund kochen möchte, muss nicht zwingend eine Ernährungsberatung aufsuchen. Allerdings sollte der Speiseplan dem Vierbeiner angepasst werden: Ob man für alte Hunde, Welpen oder besonders aktive Hunde kocht, bestimmt, welche Unterschiede in der Zusammensetzung der Mahlzeiten zu beachten sind. Dann ist es möglich, seinem vierbeinigen Liebling die optimale Ernährung zu bieten.